Fahrt nach Ulan-Baator
Aug 28, 2012 · 2 minute readReise
Am Nachmittag hab ich noch einen Spaziergang durch Irkutsk gemacht und mir die kleinen Parks angeschaut, bevor ich mich zum Bahnhof aufgemacht habe. Dort entdecke ich das erste Informatiker-relevante auf meiner Reise. Zwei der drei Kartenautomaten sind nicht funktionsfähig. Wie es aussieht läuft Windows darauf. Wen wundert’s…
Wie ich im letzten Hostel erfahren habe fahren die meisten Leute nicht mit dem Zug von Irkutsk nach Ulan-Baator. Erstens gibt es nur erste und zweite Klasse, da der Zug über eine internationale Grenze fährt. Er ist also doppelt so teuer wie die anderen Züge. Zweitens dauert die Überprüfung an der russischen Grenze durch den Zoll zwischen fünf und elf Stunden. Daher ist am Wagon eigentlich nichts los, ich kann bequem einsteigen und mich ohne Stress zurecht finden. Hat auch was.
Ich bekomme gleich einen netten Holländischen Kabinengenosse und später auch noch zwei etwas ältere Sizilianer, die leider von ihren Frauen kabinentechnisch getrennt wurden. Die beiden sprechen nur italienisch, das tut der Unterhaltung den nächsten beiden Tage allerdings keinen Abbruch.
Nachdem ich ihnen geholfen habe ihr Handy zu laden bekommen wir auch richtigen italienischen Kaffee von ihnen. Sie haben nämlich extra eine Maschine auf ihre Reise mitgenommen, weil man ja nirgends guten Kaffee bekommt. Bis sie die Maschine am laufen hatten haben sie bestimmt drei Stunden mit der Provodnitsa diskutiert.
Am nächsten Morgen sind wir schon am Baikal-See vorbei und bei herrlichem Wetter in Buryatien unterwegs Richtung mongolische Grenze.
Wie wir feststellen wurde der Zug in der Nacht verkürzt. Es sind nur noch fünf Wagons…
…und wir sind im letzten.
Während wir über die Grenze fahren sind wir sogar nur noch ein Wagon. Zu allem Überfluss, erscheint auch genau in diesem Moment ein Regenbogen über dem Niemandsland.
Auf der anderen Seite der Grenze, wollen natürlich alle Fotos von der mongolischen Station machen. Doch es stürmt sofort ein Polizist heraus und sorgt dafür das nicht fotografiert wird. Er schickt drei Polizisten in den Wagon, die alle Kameras durchgehen und die gemachten Fotos löschen. Der Stefan versteckt allerdings seine Kamera, obwohl der Finger ziemlich sicher auf ihn gerichtet war. Dies ist vermutlich das einzige Foto dieser Station die in diesem Zug existiert.
Kurz nach der Grenze entdeckt man schon die ersten mongolischen Zelte.
Im Nachhinein war ich doch ganz froh den Zug genommen zu haben. Es war zwar eine sehr touristische Fahrt - kein einziger Mongole, Russe oder Chinese an Bord - aber sehr gemütlich und beschaulich. Es gibt noch jede Menge weiterer Bilder.